psiloritis geopark

Die Geschichte

Die Geschichte der Gegend ist untrennbar mit der Geschichte Kretas verbunden. Die ersten Bewohner*innen der Insel besiedelten in der Steinzeit küstennahe Gebiete. Überall auf dem Berg findet man Minoische Siedlungen, wie beispielsweise in Tyliso, Gonies, Zominthos, Monastiraki und Apodoulou von Amari.

Während der Geometrischen und Archaischen Ära blühte die Stadt Aksos in Eleftherna auf. Nach der römischen Invasion wurde Kreta die Provinz eines schier grenzenlosen Reiches. Während dieser Zeit war Gortina das Zentrum des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens der Insel. Die Vorherrschaft des Christentums kennzeichnete die byzantinische Periode der Geschichte der Insel. Gortyna, Axos, Eleftherna und Syvritos waren damals Bistümer. Die byzantinische Präsenz auf der Insel wurde mit der arabischen Invasion um 823 gewaltsam unterbrochen, doch gibt es kaum Informationen über die Situation auf der Insel während der dunklen Zeiten der arabischen Herrschaft. Im Jahre 961 eroberte Nikiforos Fokas Kreta zurück. Damit begann die zweite byzantinische Periode auf der Insel. Zu dieser Zeit, so die Legende, bewohnten Adelsfamilien aus Istanbul das Land. Während des 4. Kreuzzuges (1204) begann das byzantinische Reich im Wesentlichen zu zerbröckeln. Kreta wurde daraufhin von der Königin der Meere, Venedig, erobert. Die Kreter*innen hörten nicht auf, sich mit ständigen Rebellionen gegen die Venezianer*innen aufzulehnen. Deshalb wurden in der Umgebung während der Aufstände der Familie von Kallergis (1299) die Privilegien für die griechisch-orthodoxen Bewohner*innen entzogen.


Im Jahre 1645 wurde das Gebiet von den Türk*innen besetzt. Ähnlich wie in der frühesten Periode akzeptierten die Bewohner*innen von Psiloritis nie, sich der Fremdherrschaft zu unterwerfen. Mit fortwährenden Aufständen kämpften sie für ihre Freiheit. Während dieser Zeit boten die Höhlen der Gegend von Malevizi den legendären Aufständischen der Berge, auch bekannt als "Chainides", ein Versteck.
 
Während der großen Revolution zur Erlangung der Unabhängigkeit im Jahre 1824 wurde im gesamten Gebiet mit großem Mut für Freiheit gekämpft. Während des Befreiungskampfes wurden im Jahre 1824 vierhundert Menschen aus dem Dorf Melidoni an dem historischen Ort Gerondospilios zu Tode gefoltert.
 
Das Zentrum der Revolution von 1866 war das Kloster Arkadi, das zu einem nationalen Symbol der Freiheit und der freiwilligen Aufopferung wurde. Während des Zweiten Weltkriegs und der Schlacht um Kreta kam es zu erbitterten Kämpfen zwischen den Alliierten und den deutschen Eindringlingen. Während der Jahre der Nazi-Besetzung bildeten sich Widerstandsgruppen, die in den zerklüfteten Gebieten von Psiloritis Zuflucht fanden. Die revolutionäre Aktivität mündete in Racheaktionen, wie den Holocaust in Anogia und in den Dörfern von Kedros oder die Hinrichtung von fünfzehn Menschen aus Gergeri, Nivritos, Gournolakos und Damasta.