Die Produkte sind ähnlich, aber die Ernährung ist anders !!
Die kretische Diät ist nicht nur eine Liste von Gerichten. Sie ist im Wesentlichen ein Kulturgut, das die Geschichte, das Temperament, die kretische Natur und den Lebensstil der Bewohner*innen Kretas einfängt.
Die kretische Bevölkerung nahmen im Durchschnitt ein Drittel ihrer täglichen Energie aus Olivenöl auf und ihre Hauptnahrungsmittel waren Gemüse, Getreide (hauptsächlich Brot), Hülsenfrüchte, Obst sowie kleinere Mengen Käse und Fleisch. Die Speisen wurden mit lokalen Kräutern gewürzt und von Wein und Süßigkeiten begleitet, welche unter Verwendung von natürlichen Süßungsmitteln wie Honig und Melasse hergestellt wurden.
Untersuchungen aus den 50er Jahre bewiesen die ausgezeichnete Gesundheit und Langlebigkeit der Kreter*innen.
Studie Rockfeller, ... das Prinzip des Nachweises
Die Schlussfolgerung, dass die kretische Diät ein Sonderfall war, stammt aus einer Studie über das wirtschaftliche und soziale Leben auf Kreta, die vom amerikanischen Institut Rockfeller (1948) durchgeführt wurde. "Oliven und Olivenöl sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung auf Kreta. Jede*r Ausländer*in hat den Eindruck, dass die kretischen Gerichte in Öl schwimmen. Dieses Produkt wird in Hülle und Fülle beim Kochen verwendet, ist aber auch ein wichtiger Bestandteil von Salaten, Suppen. Die Menge an Öl, die von den Kretern*innen konsumiert wird, ist zweifelsohne viel höher als in anderen Teilen Griechenlands ... ", so stellte die Studie fest.
Die Sieben-Länder-Studie
Diese Studie wurde in den 50er Jahren von dem Amerikaner Ancel Keys begonnen. Eingeschlossen waren Männer im Alter von 40-59 Jahren, in jedem Land, aufgeteilt in 16 Gruppen: 2 Untergruppen kamen aus Griechenland, 3 aus Italien, 5 aus dem ehemaligen Jugoslawien, zwei aus Japan, zwei aus Finnland, eine aus den Niederlanden und eine aus Amerika.
Was Griechenland betrifft, so stammte eine Untergruppe der Studienpopulation von Kreta und die andere von Korfu.
Die Beobachtung der Populationen dauerte mehrere Jahre, in denen die Langlebigkeit der Testpersonen, die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Krebssterblichkeit und die Gesamtsterblichkeit untersucht wurde.
Die Ergebnisse wurden einmal nach 10 und dann nach 15 Jahren bekannt gegeben, die Kreter hatten dabei eine überwältigend niedrigere Sterblichkeit als alle anderen Populationen. Sowohl in Bezug auf die Sterblichkeit durch kardiovaskuläre Erkrankungen als auch auf die Gesamtsterblichkeit durch andere Ursachen, wie z. B. Krebs.
So lag die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen in 15 Jahren bei 38 Personen auf Kreta, 202 auf Korfu, 242 im ehemaligen Jugoslawien, 462 in Italien und 773 in Amerika.
Die Krebssterblichkeit für den gleichen Zeitraum betrug 317 Menschen auf Kreta, 338 auf Korfu, 394 im ehemaligen Jugoslawien, 622 in Italien und 384 in Amerika. Die Gesamtsterblichkeit lag bei 855 auf Kreta, auf Korfu bei 1.317, im ehemaligen Jugoslawien bei 1.712, in Italien bei 1.874 und in Amerika bei 1.575.
Die niedrigste Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nach den Kretern, wies die japanische Bevölkerung mit 136 Personen auf, verglichen mit 38 auf Kreta. Jedoch lag bei eben jenen die Sterblichkeit an Krebs bei 623 Menschen, der Wert war somit fast so hoch wie der in Italien.
Studie Serge Renaud
Um den Beitrag des kretischen Ernährungsmusters bei der Vorbeugung und bei der Behandlung der koronaren Herzkrankheit zu untersuchen, führte der französische Arzt S. Renaud eine ähnliche Vergleichsstudie bei Patient*innen durch, die einen Herzinfarkt erlitten hatten. Die Studie fand in Lyon statt. Konkret wurden dafür die Patient*innen in 2 Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Ernährungsmuster anwandten. Die Patient*innen der einen Gruppe ernährten sich nach den Richtlinien der American Heart Association (fettarme Diät) und die andere nach dem Standard der kretischen Diät. Von den 28 Patient*innen starben nach zwei Jahren insgesamt 8 aus der Gruppe, die nach dem kretischen Diätmuster ernährt wurde und 20 Personen aus der anderen Gruppe. Mit anderen Worten war die Sterblichkeitsrate also in der zweiten Gruppe um 70-76% erhöht!